Sascha auf Tour in Herning
Vorbereitung
Eigentlich sollte es Freitag gleich früh los gehen. Manchmal kommt es aber leider auch anders, über Nacht habe ich mich irgendwie „verlegt“ und mein Nacken tat mir so weh, dass ich noch kurzfristig meinem Physio aufsuchen durfte. Also bepackte ich danach erst das Auto und fuhr viel zu spät los, so dass ich natürlich mitten im Berufsverkehrstau landete. Race Briefing verpasst, Deutschland-Teamfoto verpasst, aber immerhin hat sich auf dem Weg noch ein Bekannter gemeldet, der ebenfalls in Herning starten wollte und zufällig im gleichen Hotel unterkam. In Hening angekommen, haben wirzu zweit bei strömenden Regen unsere Startunterlagen abgeholt und sind danach ins 10km entfernte Hotel gefahren, um unser Equipment zu prüfen und alles für den Renntag gründlich vorzubereiten. Better safe than sorry…
Bei weiterhin strömenden Regen haben wir dann die Räder und Laufbeutel zum Check In gebracht, Erinnerungen an meine Regenschlacht Kraichgau 2013 wurden wieder wach und sind dann zur Pasta Party marschiert. Regen kenne ich ja auch aus Hamburg…
Bei der Pasta Party wollten sie mich dann erst nicht reinlassen, meine Startnummer war ja im Check In, hat dann aber doch noch geklappt. Wohl gesättigt konnte ich auch ganz gut schlafen, bis dann bei morgendlichen 6 Uhr 30 mein Wecker losging. Schnell die Nummerntattoos für Arme und Beine aufgetragen und ab zum Frühstück. Hunger hatte ich allerdings kaum, die Aufregung, aber ein Brötchen und einen Tee habe ich runterbekommen.
Zum Schwimmstart ging es an den Fugelsang See und man musste vom Parkplatz aus die halbe Schwimmstrecke am Seeufer zurücklegen. 1,9 km können ganz schön weit aussehen, zum Glück sieht man es aus dem Wasser heraus allerdings nicht mehr.
Race Day
In der Rad-Wechselzone angekommen, habe ich erstmal mein Rad von seinem Regencape befreit, ja, es regente tatsächlich nicht mehr und mich dann nervös in den Neo gezwängt. Mein Bekannter war noch ziemlich tiefenentspannt, allerdings war seine Startzeit auch später… Mit der hellblauen Badekappe ging es dann zum Start.
Mein Start sollte um 10 Uhr 10 erfolgen, 5 min nach den Profis. Als ich da so da stand und die Profis bestaunte, raunte mir ein Norweger zu „the bue caps are swimming to the start“. Es war nämlich schon 10 Uhr 08 und irgendwie hab ich das Einschwimmen verpasst. Also schnell rein ins 15 Grad warme Wasser und schnell zu Startlinie hinterher geschwommen. Ich hab mich noch gerade rechtzeitig positionieren können, da fiel schon der Startschuss. 4 Bojen mussten auf einem Rechteckskurs umschwommen werden. Ich kam gut los und schnell lichtete sich das Feld um mich herum. Ich konnte mein Tempo gut halten und kam als 25ter meiner AK aus dem Wasser.
Beim Schwimmausstieg standen dann meiner Teamkameraden Miriam und Jan und haben mich weiter angefeuert. Inzwischen hatte die Sonne nun endgültig die Oberhand gewonnen und ich hab mich in der Wechselzone noch schnell mit etwas Sonnenmilch eingerieben bzw. überschüttet…
Die Radstrecke ist mein Element und hier wollte ich richtig Gas geben. Allerdings hatten wir auf dem ersten Teil der Strecke erheblichen Gegenwind und Dänemark kann zudem recht wellig sein. Aber als Hamburger kennt man ja zumindest neben Regen auch Wind. Die ersten 45km zogen sich daher, aber immerhin wurde sehr fair gefahren. Windschattenfahrer habe ich kaum gesehen. Wie das mit Wind so ist, kann der auch mal drehen und natürlich tut er das vorzugsweise, wenn man selbst wieder auf dem Rückweg ist. Da freut man sich nach 45km Gegenwind auf 45km Rückwind, aber was ist, Wind dreht also, Seitenwind und später sogar wieder Gegenwind. Zusammen mit den ganzen Hügeln hat das Radfahren in Herning da nur bedingt Spass gemacht, aber es heisst ja nicht umsonst „Challenge“ und Europameisterschaft.
Beim Laufen war es dann sonnig und ziemlich warm, also nochmal Sonnenmilch im Wechselzelt aufgertragen und los ging es. Erst lief man durch eine Einkaufsmeile, dann über eine Brücke auf eine Straße bis hin zum Wendepunkt und dann wieder zurück. Auf dem Rückweg kurioserweise durch ein Parkhaus nach oben und durch eine Einkaufspassage, bevor man dann eine Runde absolviert hat. Parkhaus und Einkaufspassage hat man auch nicht bei jedem Triathlon. Vier Runden waren insgesamt zu Laufen. In Runde zwei haben meine Oberschenkel zugemacht. Ich hab mit der flachen Hand draufgeschlagen, keine Ahnung warum, hielt ich wohl für eine schlaue Idee. Das Resultat war dann ein echter Krampf und ich musste stehen bleiben und mich dehnen. Beine mögen also keine Hiebe, Merke. Bin dann langsam Angelaufen und konnte zum Glück rechnt schnell wieder in mein angestrebtes Renntempo kommen. Auf der letzten Laufrunde hab ich mich dann wahnsinnig auf die Ziellinie gefreut, die auch irgendwann kam und bin glücklich und geschafft über die Ziellinie gelaufen. Insgesamt konnte ich meine bisherige beste Mitteldistanzzeit um 17 Minuten verbessern und bin in meiner AK auf Platz 36 gelandet.
Ein schöner Abschluss für eine tolle Reise (die anfänglichen Schwierigkeiten blenden wir mal aus). Ein gutes Rennen und ein besonderes Erlebnis für mich. Jetzt erstmal Füsse hochlegen und vielen Dank an meine Teamkameraden vom TTH, die so fleissig mit mir in der der Vorbereitung trainiert haben.
Geschafft, euer Sascha